„Ich bin dafür verantwortlich, die Spannung der Gegensätze aufrechtzuerhalten, damit eine größere Wahrheit entstehen kann!“

Von Holger Scholz | 12. Februar 2025

Facilitatoren und Gruppen können sehr schnell insular werden, in sich selbst, ihr Wissen und ihren Facilitationprozess vertieft. Es kann nützlich sein, Ideen, auch wertvolle Ideen, leicht zu halten. Es kann hilfreich sein, Raum für das Vorbringen gegensätzlicher Ideen zu schaffen, manchmal sogar, um sich für die gegenteilige oder ausgleichende Sichtweise einzusetzen. Zum Beispiel möchte jeder Dinge sagen, die tiefgründig, bedeutsam und relevant sind. Dann kann man mitunter selbstironischen Humor einbringen, Respektlosigkeit oder Irrelevanz üben! Warum nicht? Oder wenn Du das Gefühl hast, dass Du selbst oder die Gruppe von einem neuen Konzept oder einer neuen Fähigkeit zu begeistert ist, sei vorsichtig. Jede Form von Anhaftung kann ein Stolperstein sein. Kollektive Weisheit zeigt sich, wenn Menschen sich selbst erkennen und über…

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„Wir liegen 30 Minuten hinter dem Zeitplan!“

Von Holger Scholz | 12. Februar 2025

Die Co-Direktoren des gemeinnützigen Future Search Network, Marvin Weisbord und Sandra Janoff, sagen gerne: „Man sollte eine Tagesordnung, die einen ganzen Tag füllt, nicht in zwei Stunden unterbringen.“ Das ist der eine Aspekt. Der andere Aspekt ist, dass Facilitation am effektivsten ist, wenn das Vertrauen besteht, dass Weisheit und selbstgesteuertes Lernen tatsächlich in Gruppen entstehen. Du kannst die inherente Weisheit einer Gruppe durch die Fragen, die Du stellst, den Ton deiner Kommentare und die Art und Weise, wie Du zuhörst, unterstützen. Du musst nichts weiter tun, damit dies geschieht. Wenn Du deine Facilitation-Praxis auf diese Weise verstehst, wirst Du nie „hinter dem Zeitplan zurückliegen“! Die Menge an Inhalt, die Du abdeckst, ist weniger wichtig als das, was Du in der…

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Facilitative Thinking – ermöglichendes Denken

Von Holger Scholz | 2. Dezember 2024

Warum sind Grundannahmen für die eigene Entwicklung so enorm wichtig?! Grundannahmen sind verinnerlichte Überzeugungen, die wir aufgrund unserer Erfahrungen gebildet oder von anderen übernommen haben. Grundannahmen sind ein wichtiger Einflussfaktor auf unser Leben, denn sie beeinflussen unsere Wahrnehmung, unsere Sprache, unser Zuhören und vieles mehr. „Als Facilitator bist du dein wichtigstes Werkzeug!“ Wenn wir sagen: „Als Facilitator bist du dein wichtigstes Werkzeug!“, dann kommt genau hier die innere Arbeit u.a. mit Grundannahmen ins Spiel. Grundannahmen sind in gleichem Maße wichtig für Führung. Die hier besprochenen Grundannahmen sind in unserer Facilitation-Praxis in vielen Fällen hilfreich. Unser Kontext ist dabei Zusammenarbeit, Co-Creation, Multiperspektivität und dialogische Führung. Vor allem in diesem Feld sind die Grundannahmen eher förderlich. In anderen Situationen oder Kontexten kann…

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5 bold statements for the next management team meeting

Von Holger Scholz | 23. Oktober 2024

“We cannot solve our problems with the same thinking we used when we created them“ (A. Einstein). So let’s start with thinking! With these 5 statements on leadership, management and decision-making, an exciting dialogue is likely to take place in your next management team: So, turn off the thinking autopilot and turn on your curiosity!   #1 ”The leader of the future is a facilitator!” (John Naisbitt) When Naisbitt talks about the “facilitator as the leader of the future,” he refers to facilitation as a transformation and development competency for leaders. In this sense, they are organizational developers & change makers who facilitate and enable the shaping of the future. Facilitative leaders know how to harness collective intelligence and co-creation…

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Systemtheorie trifft auf Facilitation

Von Holger Scholz | 18. Juli 2024

Wer Facilitation gedanklich auf Meeting-Moderation oder Großgruppen beschränkt, kann seinem Denken jetzt ein Upgrade gönnen. In den gängigen Organisationstheorien, von systemisch, konstruktivistisch bis integral, geht es niemals nur um Beteiligung und Dialog um ihrer selbst willen. Vielmehr geht es darum, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie den handelnden Personen mit den Zielen der Organisation und den Anforderungen der Märkte in Einklang zu bringen. Wir haben uns auf den diesjährigen Lotsentagen unter dem Motto „Systemtheorie trifft auf Facilitation“ mit Judith Muster und weiteren Kolleginnen und Kollegen von Metaplan getroffen. Dies ist unser Bericht. Interaktionsgestaltung und Organisationsdesign „Ihr macht doch auch Interaktionsgestaltung und Organisationsdesign!“ höre ich die Stimme am anderen Ende sagen. „Ja, genau!“ antworte ich. Und zugleich denke ich: „Ach ja, so…

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Mandating a pilot group

Von Holger Scholz | 3. Mai 2024

The mandate is the task given to the pilot group. The primary client, i.e. the top decision-maker level, gives part of the leadership to the organization. The meaning of the word „mandate“, from the Latin noun manus „hand“ and the verb dare „to give“, sums it up. The management hands over part of the leadership. A mandate provides orientation for all parties involved: 1. the commissioning leadership, 2. the pilot group, 3. the entire relevant system, 4. and the accompanying facilitators. A mandate provides a pilot group with a maximum degree of autonomy: as long as a pilot group in which the „authority“ is represented according to the ARE IN formula adheres to the contents of an agreed and accepted…

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Five golden rules for changemakers.

Von Holger Scholz | 3. Mai 2024

If we want to change our working world (and society), we need development, learning and change processes throughout the relevant system. Complex change initiatives can succeed. Collective intelligence can be activated. The following five basic ideas show how this can be achieved. Changemakers know: Failed initiatives are not uncommon. Sometimes the reasons lie in strange relationship offers and unconscious secondary messages that do not serve the purpose. Other times, the complexity and evolving dynamics are underestimated. But successful change in the entire relevant system is possible! The following „five golden rules for changemakers“ can make the success of multi-perspective change initiatives more likely: as early as possible as representative as necessary as powerful as possible as clear as possible as…

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Die Mandatierung einer Pilotgruppe

Von Holger Scholz | 2. Mai 2024

Das Mandat ist der Auftrag an die Pilotgruppe. Die Primärklienten, also die Top-Entscheiderebene, gibt einen Teil der Führung in die Organisation. Die Wortbedeutung von „Mandat“, aus dem lateinischen Substantiv manus „Hand“ und dem Verb dare „geben“, bringt es auf den Punkt. Die Leitung gibt einen Teil der Führung aus der Hand. Ein Mandat gibt Orientierung für alle beteiligten Parteien: 1. die beauftragende Führung, 2. die Pilotgruppe, 3. das gesamte relevante System, 4. und die begleitenden Facilitatoren. Ein Mandat versorgt eine Pilotgruppe mit einem Höchstmaß an Autonomie: Solange sich eine Pilotgruppe, in der die „Authority“ nach der ARE IN-Formel vertreten ist, an die Inhalte eines abgestimmten und angenommenen Mandats hält, braucht sie keine darüber liegende Führungsebene mehr, um Erlaubnis zu fragen…

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Fünf goldene Regeln für Changemaker.

Von Holger Scholz | 2. Mai 2024

Wenn wir unsere Arbeitswelt verändern wollen, brauchen wir Entwicklungs-, Lern- und Veränderungsprozesse im ganzen relevanten System. Solche langfristigen und umfassenden Veränderungsinitiativen gelingen, wenn sie von allen Beteiligten getragen werden und nachvollziehbar vonstatten gehen. Das klingt einfacher als es ist: Es gibt viele bereits im Ansatz gescheiterte Initiativen, bei denen die Komplexität der Wirklichkeit ebenso unterschätzt wurde wie die Unvorhersehbarkeit der sich entwickelnden Dynamiken. (siehe auch: „Change kann man nicht bestellen, wie man eine Pizza bestellt!“) Aus unserer Erfahrung als Kommunikationslotsen haben wir „Fünf goldene Regeln für Changemaker“ entwickelt, die den Erfolg solcher, multiperspektivischer Veränderungs-Initiativen wahrscheinlicher machen sollen: So früh wie möglich So repräsentativ wie nötig So machtvoll wie möglich So klar wie möglich So langfristig wie nötig und so kurzzeitig…

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Change kann man nicht bestellen, wie man eine Pizza bestellt.

Von Holger Scholz | 26. April 2024

Wenn ich als Kunde eine Pizza bestelle, ist sie in der Regel nach 20 Minuten auf dem Tisch. Und ich muss mich an der Zubereitung nicht beteiligen. Wenn wir als Führungskraft Transformation bestellen, läuft das anders. Bei Transformation handelt es sich, neben dem Organisationsdesign und der Interaktionsgestaltung, oft um tiefgreifende, psychologische Prozesse. Die kann man nicht bestellen, steuern oder delegieren. Durch solche Prozesse geht man – mit guter Wegbegleitung – gemeinsam im ganzen relevanten System. Sonst findet die Transformation nicht statt bzw. sie wird vom Immunsystem der Organisation abgestoßen. Ein Facilitatorprinzip besagt: „No transformational leader. No transformation.“   Weitere „Facilitative Thinking“-Grundannahmen der Kommunikationslotsen findest du hier.

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