Interview mit Uwe Lübbermann

Roswitha von den Kommunikationslotsen: Wir hatten die Freude und Ehre, dass du uns bei den Lotsentagen 2018 von deinem „unmöglichen Unternehmen“ erzählt hast. Du machst in deiner Organisation vieles von der Wurzel her – radikal – anders. Was sind aus deiner Sicht die 5 entscheidenden Komponenten oder Wurzelstränge, die das, was viele für unmöglich halten, doch möglich machen?

Uwe: Danke erstmal für die Gelegenheit, unsere Ansätze zu verbreiten.
Gute Frage. Sind es 5? Was ist es? Ich könnte jetzt Dinge sagen, die
ich mir denke. Ich habe auch ein paar Ideen, aber fände die Frage anders
herum auch spannend. Was glauben die Teilnehmenden, warum unser Ansatz
gelingt? Und was davon könnten sie bei sich auch umsetzen?

Roswitha: Gute Idee. Wir fragen sie. Was sind eure Ideen dazu? Was von dem, was euch durch Uwe inspiriert hat (wenn ihr bei den Lotsentagen wart), konntet ihr umsetzen? Schreibt uns gerne an info@kommunikationslotsen.de. Wir geben es auch an Uwe weiter. Oder ihr schreibt Uwe direkt: Uwe Lübbermann <uwe@premium-cola.de>

Was sind denn deine Ideen, Uwe?

Uwe: Meine Ideen dazu sind:
1. eine klare Orientierung – Gleichwürdigkeit aller Menschen
2. ein großer „Raum“ für alle Menschen, ihre Rollen im ganzen Unternehmen zu finden
3. Rückhalt in schwierigen Situationen
4. Menschen, die all das zu schätzen wissen und sich entsprechend verhalten. Wer mag es nicht, mit Wertschätzung und Respekt behandelt zu werden? Wer würde dann nicht in ähnlicher Weise reagieren? Fast alle Menschen behaupte ich.
5. Die Überzeugung: Menschen sind gut!

Roswitha: Deine 5 Punkte passen sehr gut zu dem, was uns als Facilitator wichtig ist und welche Erfahrungen wir in Organisationen machen dürfen. Menschen fühlen sich wertgeschätzt und sind bereit Verantwortung zu übernehmen, sobald Ihnen der Sinn klar ist. Auch wir handeln aus der Grundannahme: Jeder gibt sein/ihr Bestes – immer. Diese Grundannahme ist für ein glückliches Leben sehr hilfreich. Sie ermöglicht, ohne Abwertung von Menschen (persönlich) auszukommen und bietet gleichzeitig die Möglichkeit in der Sache (fachlich klar zu sein. Und entsprechend konsequent zu handeln.

Am Anfang des Jahres gibt es das Ritual der guten Vorsätze. Welche
guten Vorsätze oder Absichten gibt es für dich und deine
Unternehmungen 2019. Oder wie stehst du zu Vorsätzen, Plänen und Zielen?

Uwe: Wie stehe ich zu Vorsätzen, Plänen, Zielen? Kann man machen. Aber in der
Realität kommt es doch anders.

Roswitha: Ja, das Leben ist und bleibt der große Entscheider!
Und eine letzte Frage: Du hast die Teilnehmenden als Facilitator und Führungskräfte auf den Lotsentagen kennengelernt. Welche Botschaft möchtest du einige Monate später an uns richten? Was wird aus deiner Sicht für die Begleitung/Führung von Menschen immer wichtiger werden?

Uwe: Du fragst Fragen. Bin ich denn qualifiziert, so etwas zu beantworten,
vor allem gegenüber Profis wie den Lotsen? Ich sehe mich ja eher wie eine Art Garagen-schrauber. Im Vergleich zu gelernten Mechatronikern habe ich eventuell andere Erfahrungen, aber das macht mich noch nicht zum Profi.

Vielleicht so: wovon wir mehr brauchen, ist aus meiner Sicht: grundsätzliches
Neu-Aufstellen von Organisationen. Aufgehängt an der Frage, wie sie sein
sollten, wenn wir sie so bauen könnten, wie wir wollen. Das können wir!
Natürlich gibt es je nach Größe, Geschichte, Branche usw. Einschränkungen
– die sollten aber nicht der Ausgangspunkt von Überlegungen sein, was
geändert werden kann, sondern vielmehr der Idealzustand, den wir haben
wollen. Dann kann man gucken, wie und wie schnell wir da hinkommen.

Roswitha: Das hört sich so einfach und klar an. Für viele Menschen ist das eine große Herausforderung, weil damit z.B. auch verbunden sein kann, Macht abzugeben. Das fällt unserer Erfahrung nach vielen schwer. Du verkörperst das, was du sagst, in jeder Zelle und lebst es als Mensch und Gründer. Wenn wir noch Zeit hätten, dann wäre meine nächste Frage: Wie bist du dem Menschen geworden, der du heute bist? Was oder wer hat dich inspiriert das Unmögliche zu unternehmen? Ich bin sicher, unsere Wege werden sich wieder kreuzen. Dann werde ich mit dieser Frage beginnen. Darauf freue ich mich. Danke, Uwe.

Und wenn ihr jetzt Interesse habt, bei den nächsten Lotsentagen vom 3.-4.10.2019 dabei zu sein. Hier geht es zur Anmeldung.

Stefan Bauer wird uns bei den Lotsentagen 2019 vom Transformationsweg der deutschen Niederlassung von Eli, Lilly & Company erzählen. Einem Weg, der aus unserer Perspektive besonders ist bei einem globalen Pharmakonzern. Stefan Bauer wird uns inspirieren mit seinen Gedanken und seinen Taten, mit seiner Philosophie und seiner Kreativität. Er wird uns einladen, Transformational Leadership besser zu verstehen und ganz praktisch mit dem Tool des Kulturentwicklungsplanes zu arbeiten. Es wird praktisch, visionär, gut.