Es ist wichtig, ein guter Mensch zu sein.

Der politische Kommentator Van Jones weinte, als CNN die US-Wahl für Joe Biden ausrief. Jones sagte: „Es ist einfacher, heute Morgen ein Elternteil zu sein … es ist einfacher, seinen Kindern zu sagen, dass der Charakter zählt… die Wahrheit zu sagen, ist wichtig. Es ist wichtig, ein guter Mensch zu sein. … viele mussten so viel ihrer Lebensenergie aufwenden, nur um sich zusammenzuhalten.“

(Quelle: https://youtu.be/9eMoCW1Pq54)

Wenn uns solche Bilder und Nachrichten – unabhängig von politischen Positionen – so berühren, dann zeugt das von einer Sehnsucht nach einer Welt, in der alles gut sein wird. Gut, für alle und für alles, was lebt.

Doch derzeit ist Vieles nicht gut. Wir haben uns in den meisten Nationen und Zivilisationen dieser Erde eine Wirklichkeit geschaffen, die strukturell Emotionen wie Hass, Wut und Angst verstärkt.

Strukturell meint, es wurden im Laufe der letzten einhundert Jahre Infrastrukturen, Wenn-Dann-Regeln und Konventionen von einigen Wenigen erfunden, die nicht gut für alle waren, die aber nichtsdestotrotz zum neuen Normal wurden.

Und damit haben wir es zu tun: Verteilungskämpfe, Frontenbildung, Polarisierung, Stigmatisierung, Ausbeutung, Rassismus, Aufwiegelung

Das „Wir und die“-Paradigma („Us & Them-Paradigm) ist eine gefährliche, teils zerstörerische Weltanschauung. Sie basiert auf der Idee der Trennung und ruft kollektive Dummheit hervor.

Für die so genannte westliche Welt gilt:

  • Wir tun immer wieder Dinge, die uns nicht guttun.
  • Wir haben vergessen, was uns wirklich glücklich macht.
  • Wir sägen massiv an dem Ast, auf dem wir sitzen.
  • Wir schaffen es selten, im Kollektiv Intelligenz und Weisheit hervorzubringen.

Und doch ist es für uns alle wichtig „ein guter Mensch zu sein“. Es ergreift uns, wenn wir jemanden vor laufender Kamera sehen, wie Herr Jones, der stellvertretend für Viele, die Wunden seiner Seele zeigt. Es verbindet uns, wenn wir den Schmerz in anderen sehen, der auch der unsrige ist.

Was können wir damit tun?

Die meist genannten Werte dieser Nacht, in der Joe Biden und Kamala Harris die Präsidentschaft gewannen, waren:

Ehrlichkeit, Integrität, Würde, Kompetenz, Herz, Charakter und Anstand.

Lasst uns den Moment wahrnehmen und kurz anhalten. Lasst uns einmal tief ein- und ausatmen. Um zu bemerken: ja, es ist ein Moment, der uns emotional verbindet. Ja, es sind Werte, die für uns bedeutsam sind.

Es ist als säße die Menschheit für einen kleinen Moment zusammen und man könnte eine Stecknadel fallen hören. Ein Kreis aus Menschen, die sich Gutes wollen. Ein Kreis aus Menschen, die bereit sind, die Verantwortung für die Qualität unserer Zukunft gemeinsam in die Hand zu nehmen.

Als Menschen, die sich der Demokratie, der Teilhabe, der Freiheit und der kollektiven Intelligenz verschrieben haben, geht so ein Moment nicht einfach an uns vorbei. Er ergreift uns und er fragt uns: was wirst du jetzt tun?

Ich möchte diesem Moment nachspüren.

Ich möchte wiederholen: „Es ist wichtig, ein guter Mensch zu sein.“

Und ich möchte ergänzen, jeder Moment bietet eine Gelegenheit, im Kleinsten zu kristallisieren, was wir uns im Größten so sehr ersehnen.

Wir sind alles gute Menschen. Jeder für sich.

Wir haben ein Herz. Wir wissen was Integrität ist. Wir sind kompetent. Wir stehen ein für Ehrlichkeit. Wir schätzen Charakter und Anstand.

Wir tun – gerade in Zeiten wie diesen – so viel für unser inneres Wachstum, unsere innere Arbeit. Wir bilden uns, wir meditieren, wir lernen gewaltfrei zu sprechen, mit Empathie zuzuhören, wir möchten Bewusstseinsstufen erklimmen. Jetzt müssen wir dies auf die kollektive Ebene heben, um auch dort zu lernen, uns im Kollektiv weiser miteinander zu verhalten.

Herr Jones hat im Fernsehen geweint. Herr Biden ist Präsident geworden und den ganzen Tag über kursieren wunderbare Werte.

Hier erleben wir einen kleinen Moment der Wahrheit. Nutzen wir den Moment.

 

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